5. Umwelt- und Nachhaltigkeitszeichen, Ecodesign, Produktlebenszyklus-Analysen
Projekt
Entwicklung von Kriterien zur Quantifizierung ökonomischer und sozialer Auswirkungen von Produkten
Die Umweltauswirkungen von Produkten lassen sich mittels Bewertungsmethoden wie Ökobilanzen gemäß ISO 14040 oder Kumuliertem Energieaufwand (KEA) quantifizieren. CSR-Erklärungen auf Unternehmensebene sind das Schlagwort für bewusste Firmenpolitik. Wie aber lassen sich die Auswirkungen der eigenen Produkte auf der ökonomischen und sozialen Ebene quantifizieren und bewerten? Nachhaltigkeitslabels wie Fair Trade existieren derzeit nur für wenige Produktgruppen und kommunizieren das dahinter liegende Bewertungsergebnis nicht. Mit diesem Projekt sollen Kriterien zur Quantifizierung der Nachhaltigkeitsauswirkungen von Produkten im Bereich Wirtschaft und Soziales entwickelt, an ausgewählten Beispielen zur Anwendung gebracht und kommuniziert werden. Dies soll einen objektiven Produktvergleich für KonsumentInnen ermöglichen und auf Unternehmensebene zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Nachhaltigkeitseffekte führen und in die Produktplanung integriert werden.
Projektleitung:
Technische Universität Wien, Inst. F. Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik, Prof. Dipl.Ing. Dr. Wolfgang Wimmer
Projektpartner: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, IÖW, Univ.Doz.Mag.Dr. Christine Jasch
Projektdauer: August 2008 bis Juli 2010
Projektfinanzierung: Jubiläumsfonds der österreichischen Nationalbank
Projekt
Baskisches Nachhaltigkeitszeichen
Titel des Projektes:
Das baskische Qualitätslabel als umfassendes, identitätsstiftendes
Nachhaltigkeitslabel für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen
Laufzeit:
1. Februar 2004 bis 31. Juli 2004
Das Projekt wurde im Auftrag von IHOBE durchgeführt.
Projektleitung:
Dr. Christine Jasch, IÖW-Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Projektmitarbeiter:
Dr. Gabriele Hrauda, Johannes Puhrer, IÖW
Prospektiker www.prospektiker.es
Daniela Velte, Ibon Zugasti
Projektinhalt:
Umweltzeichen gibt es in ganz Europa schon seit geraumer Zeit und mit zum Teil
mit sehr weiter Verbreitung. Der nordische Schwan (Skandinavien), der blaue
Engel (Deutschland) oder das Hundertwasserzeichen (Österreich) sind nur
einige Beispiele.
Europaweit gibt es seit nunmehr 13 Jahren das EU Umweltzeichen "die Blume".
Im Jahr 2000 fand eine Revision des gesamten europäischen Umweltzeichen-Schemas
statt, wobei die relevanten ökologischen Beurteilungskriterien und die
damit verbundenen Rahmenbedingungen auf Basis neuester Grundlagenstudien aktualisiert
wurden.
Derzeit (Stand 2003) gibt es für 22 Produktgruppen EU Eco Label Richtlinien,
fünf davon befinden sich in Revision und für zwei weitere Produktgruppen
werden Beurteilungskriterien zur Zeit entwickelt.
Da für bestimmte Produkte z.B. Lebensmittel auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen
keine Umweltzeichen vergeben werden dürfen, sind für diese Bereiche
andere Gütesiegels z.B. für biologische Landwirtschaft eingeführt
worden.
Zusätzlich gibt es in einigen Ländern, so z.B Österreich und
dem Baskenland, nationale Qualitätslabels für landwirtschaftliche
Produkte, in Österreich das AMAG-Gütesiegel. Für viele Einwohner
und Touristen ist die Information, das es sich um ein regionales Produkt aus
kleinräumigen Strukturen handelt, Qualitätsmerkmal genug, es muss
nicht für alle immer gleich "Bio" sein. Hier ist einer der Ansatzpunkte
des vorliegenden Projektes, in dem versucht werden soll, aufbauend auf einem
Label, das bereits baskische Identität vermittelt und lokale Akzeptanz
hat, eine schrittweise Erweiterung der Kriterien in Richtung Nachhaltigkeit
durchzuführen.
Durchgeführt wurden folgende Arbeitsschritte:
- Erfassung von Produkten, Dienstleistungen und Produkt-Dienstleistungssystemen,
für die es zur Zeit schon Umweltzeichen gibt bzw. die potentiell dafür
in Frage kommen. Hier wird der Fokus vor allem auf Dienstleistungen bzw. Produkt-Dienstleistungssystemen
liegen.
Momentan schließen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in manchen Bereichen
eine Zeichenvergabe aus. So darf z. B. das österreichische Umweltzeichen
nicht für Lebensmittel vergeben werden, andererseits gibt es dafür
wieder andere Gütesiegel, die ähnliche Zielsetzungen verfolgen.
- Um die Verwirrung des Konsumenten zu verringern, ist es anzustreben, das
bestehende baskische Gütesiegel so zu erweitern, daß es für
verschiedene Produkte und vor allem auch für Dienstleistungen anwendbar
ist. Damit kann eine klare und eindeutige Aussage über die Nachhaltigkeitseffekte
vermittelt werden. In diesem Arbeitsschritt werden ein Kriterienvergleich
bereits bestehender Qualitäts- und Ökolabel durchgeführt, sowie
die rechtlichen Rahmenbedingungen im Baskenland auf Basis der österreichischen
Erfahrungen analysiert.
Da die bekannten nationalen und internationalen Gütezeichen oftmals für
die gleichen Produktgruppen vergeben werden, ist ein Kriterienvergleich sehr
aussichtsreich.
- Erstellung eines Kriterienkataloges für die Nachhaltigkeitsbeurteilung
einer Dienstleistung bzw. eines Produktes, wobei im Idealfall jeweils ein
konkretes Beispiel bearbeitet wird. Ein Charakteristikum einer solchen Zusammenstellung
ist die Kombination von Muss- und Sollkriterien, die die Anwendung der Richtlinie
flexibler gestalten und gerade für den Dienstleistungsbereich notwendig
sind.
Publikationen:
- Jasch Ch., Hrauda G., Überblick zu den österreichischen Umwelt-, Bio- und anderen Zeichen und Evaluierung der Übertragbarkeit auf das Baskenland, Expertenbericht IÖW im Auftrag von IHOBE, Bilbao, Oktober 2004 download PDF
Projekt
Einflüsse umweltbezogener Produktkennzeichnung
auf die umweltgerechte Produktentwicklung
Die beiden marktkonformen umweltpolitischen Instrumente Umweltzeichen und Ecodesign-Wettbewerb
sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Während sich das Umweltzeichen
in erster Linie an den Konsumenten richtet, um ihm eine umweltorientierte Kaufentscheidung
zu ermöglichen, wendet sich der Ecodesign Wettbewerb an unternehmensinterne
Ansprechpartner, wie die Produktentwicklung und das strategische Management. Ecodesign
setzt bereits bei der Produktplanung an und kann in seiner stärksten Ausprägung
zu einem Produktverzicht führen. Das Umweltzeichen hingegen fördert
eher eine Produktoptimierung, um über diese Auszeichnung Wettbewerbsvorteile
zu erlangen.
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit der beiden Instrumente zu erheben und
Vorschläge für einen weiterführenden Einsatz dieser Maßnahmen
abzuleiten. Das Projekt im Auftrag des Umweltministeriums lief von September 1996
bis März 1997.
Publikation:
- Jasch Ch., Hrauda G.; Einflüsse umweltbezogener Produktauszeichnungen
auf die umweltgerechte Produktgestaltung, Oktober 1997, Hrsg. Bundesministerium
für Umwelt, Jugend und Familie; erschienen als Schriftenreihe des BMUJF
Band 8/1997 und des IÖW SR23/97
Weitere Publikationen zu diesem Thema:
- Jasch Chr., Ökologisches Produktdesign. Buchbeitrag zum Handbuch
Umweltcontrolling herausgegeben vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt
Deutschland, Franz Vahlen Verlag, München 1995
- Hopfenbeck W., Jasch Chr.: Öko-Design. Umweltorientierte Gestaltung
innovativer Produkte, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech, 1995
Projekt
ECODESIGN . . .
. . . bedeutet die Integration von ökologischen Aspekten in den Gestaltungsprozeß
neuer Produkte bzw. die gezielte Verbesserung bestehender Produkte in Bezug
auf ihre Umweltverträglichkeit.
Produktwettbewerb Ecodesign:
Parallel zum Österreichischen Staatspreis für Design wurde
1993 erstmals ein Produktwettbewerb für ökologische Produktgestaltung
veranstaltet. Das IÖW hat diesen inhaltlich durch die Ausarbeitung eines
Fragebogens vorbereitet und war gemeinsam mit dem Österreichischen Institut
für Formgebung (ÖIF) für die Organisation verantwortlich. Ziel
des Wettbewerbes im Rahmen des internationalen EUREKA-Projektes ECO-DESIGN war
es, neue Ideen und innovative Lösungen bei der umweltbewußten Neu-
und Weiterentwicklung von Produkten zu stimulieren und gleichzeitig die Sensibilität
und das Interesse aller am Produktentwicklungsprozeß Beteiligten für
dieses Thema zu erhöhen.
Publikation:
- ECODESIGN: Wettbewerb für eine umweltgerechte Produktgestaltung; Broschüre
zum Wettbewerb; Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, für
Wissenschaft und Forschung, für wirtschaftliche Angelegenheiten, Wien
1993
Projekt
ECODESIGN - Fibel für Anwender
Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie hat das
IÖW 1993 einen Leitfaden für ECODESIGN verfaßt - die Fibel
für ökologische Produktgestaltung. Diese Publikation richtet sich
an alle am Produktentwicklungsprozeß beteiligten Personen.
Publikation:
- S. Geißler, Ch. Harant, G. Hrauda, Ch. Jasch, S. Millonig: Ecodesign
- Fibel für Anwender, November 1993 (Schriften-reihe des IÖW 20/1993)
Projekt
EU - Forschungsprojekt LIFE CYCLE DESIGN
Im Rahmen des EU - Forschungsprojektes LIFECYCLE DESIGN arbeitete das IÖW
von 1. April 1994 bis 31. März 1996 gemeinsam mit dem IZT - Institut
für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin; University
of Amsterdam und
INETI/ITA Instituto de Tecnologias Ambientais, Portugal an der Entwicklung
wissenschaftlich gestützter Methoden zur umweltfreundlichen Produktgestaltung,
im Rahmen der EU-Ausschreibung Umwelt und Klima 1993.
Das Ziel des Projektes war es, Methoden für eine umweltgerechte
Konstruktion und Beurteilung komplexer Produkte zu erarbeiten. Anhand von
je zwei nationalen Produktbeispielen wurden Methodik und Richtlinien erarbeitet.
Im Rahmen dieser Fallstudie wurden Fernsehgeräte, Videogeräte
und Telefone, sowie weitere komplexe Haushaltsgeräte untersucht.
In den Fallstudien wurden Instrumente für die praktische Umsetzung
ökologischer Produktgestaltung weiterentwickelt und darauf aufbauend
ein praxisorientiertes Handbuch für die umweltgerechte Entwicklung
und Bewertung komplexer Produkte erstellt. Das Ergebnis kann als ein präventives
Instrument für die umweltgerechte Konstruktion von komplexen Produkten
benutzt werden.
Publikation:
- Life Cycle Design. A manual for small and medium sized companies, March
1996 (Behrendt S., IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung,
Berlin (D); Van Weenen H., University of Amsterdam; Jasch Ch., IÖW Institut
für ökologische Wirtschaftsforschung, Wien; Rocha Ch., INETI/ITA
Instituto de Tecnologias Ambientais, Portugal, Springer Verlag, 1997
Projekt
EMAS und ECODESIGN
Von November 1994 bis Juni 1995 führte der Videorekorderhersteller iR3
Video International GmbH in Zusammenarbeit mit dem IÖW das EMAS und
Eco-Design-Projekt durch.
Das EMAS-Teilprojekt stand für die Vorbereitung der iR3 Video International
GmbH auf die Anforderungen der EMAS-Verordnung. In diesem Zusammenhang
wurde eine standortspezifische Umweltprüfung im Sinne der EMAS-Verordnung
durchgeführt. Auf Basis dieser ersten Umweltprüfung folgte die
Maßnahmenplanung.
Das ECODESIGN-Teilprojekt war Teil des EU-Forschungsprojektes Lifecycle-Design.
Dieses internationale Forschungsprojekt hat die Entwicklung von Methoden für
eine umweltgerechte Konstruktion und die Beurteilung komplexer Produkte zum Ziel.
Begleitet wurde dies von der Erstellung eines praxisnahen Leitfadens und der Durchführung
von Fallbeispielen, wie jenem der Produktbewertung des Videorekorders der iR3
Video International GmbH.
Weiterführende Links:
www.cfsd.org.uk
www.ecomarket.net
www.epsilon-ltd.co.uk
www.verbraucherrat.at